Die Franklin-Methode

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Männer und Frauen unterschiedlichen Alters stehen im Kreis, schwingen die Arme und erfinden Bilder dazu. Sie ertasten ihre Schultergürtel, spüren der Bewegung nach. Knochenmodelle, anatomische Zeichnungen und buntes Spielzeug liegen in der Mitte des Kreises auf dem Boden.

Wir befinden uns in einer Franklin-Lektion zum Thema entspannte Schultern. Nach ihrem Schweizer Begründer Eric Franklin benannt, gehört die Franklin Methode zu einer der aktuellsten Methoden somatischer Praxis. Die Bewegungslehre wird eingesetzt im Bereich Sport, Tanz, Gesundheitsprävention und –rehabilitation.

Hintergrund

Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens individuell einzigartige Haltungsmuster und ein eigenes Bewegungsrepertoire. Manches davon ist für uns förderlich, anderes eher ungünstig oder hindert uns daran, unser Potential voll auszuschöpfen.

Die Franklin-Methode basiert darauf, dass Vorstellungsbilder auf neuromuskulöser Ebene wirken und dadurch Haltungs- und Bewegungsmuster nachhaltig verändern können. Die Methode nutzt dabei die wissenschaftlich belegte Neuroplastizität, d.h. die Fähigkeit von Synapsen, Nervenzellen und Hirnarealen, ihre Anatomie und Funktion zu verändern.

Anfänglich nannte Franklin den Ansatz „imaginative Bewegungspädagogik“ und deutete damit auf die Ursprünge, die Ideokinese. Diese war Anfang des 20. Jahrhunderts von Mabel Elsworth Todd in den USA entwickelt worden. Heute bindet die Franklin-Methode unter anderem Erkenntnisse und Elemente der Sportwissenschaft, der Psychomotorik und Ideokinese ein.

Praxis

In der Praxis der Franklin-Methode werden leicht verständliches anatomisches und biomechanisches Wissen, verfeinerte Körperwahrnehmung, Imaginationsfähigkeit und Bewegung auf spielerische Art und Weise miteinander verwoben. So können potentiell ungünstige oder ungesunde Haltungs- und Bewegungsmuster erkannt und Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden.

Dabei liegt der Schlüssel zur Veränderung in der eigenen Vorstellungskraft, zum Beispiel Bewegungen auch anders auszuführen. Allgemein geht man davon aus, dass eine gegenseitige Beeinflussung zwischen Gedanken und Gefühlen sowie Haltungen und Bewegungen vorhanden ist. Das heißt, eine Veränderung der Bewegungen hat auch Rückwirkungen auf die physische und mentale Verfassung. Der Mensch darf wieder mehr Freude, Leichtigkeit und Kraft erleben.

Die Franklin-Methode im Bildungsurlaub

Während die Franklin-Methode u.a. in der Gesundheitsprävention und Leistungssteigerung eingesetzt wird, geht es im Bildungsurlaub im Wesentlichen um folgende Aspekte für die Teilnehmenden:

  • Einblicke in die Wirksamkeit der Methode und in der Entwicklung eines besseren Körperbewusstseins
  • Anleitung zur Weitergabe der Seminarinhalte für Arbeitnehmer/innen aus gesundheitsfördernden, pädagogischen, therapeutischen, sozialen, medizinischen und beratenden Berufen
  • Transfer in konkrete Arbeitssituationen jeder Teilnehmerin und jedes Teilnehmers
  • Resilienzsteigerung und Stressreduktion
  • Verbesserung der physio-mentalen Lern- und Konzentrationsfähigkeit
  • Ökonomischer Energieeinsatz: Bewegungsökonomie – Spannungen lösen
  • Verbesserung von Präsenz und Ausstrahlung

Das LIW bietet regelmäßig Seminare zur Franklin-Methode an. Diese finden Sie hier:

https://www.liw-ev.de/suche.html?s=franklin