Der MBTI® - ein Instrument zur persönlichen und beruflichen Neuorientierung in der Lebensmitte

Der MBTI® - ein Instrument zur persönlichen und beruflichen Neuorientierung in der Lebensmitte Header

Herausforderungen in der Lebensmitte

In der Lebensmitte ziehen wir Bilanz. Ein beachtliches Stück Leben liegt bereits hinter uns und wir fragen uns möglicherweise: „Was soll noch kommen?“ oder „Soll es so weiter gehen?“. Vielleicht empfinden wir auch nur ein diffuses Gefühl von Unzufriedenheit oder sind zunehmend erschöpft durch die Anforderungen im beruflichen und persönlichen Alltag, die uns mehr Kraft kosten als früher. Dennoch liegt auch noch ein gutes Stück Leben vor uns, dass wir zufrieden und im Einklang mit unseren Kräften und Potentialen verbringen wollen.

Somit ist die Lebensmitte ein guter Zeitpunkt dafür, die beruflichen und persönlichen Weichen noch einmal anders zu stellen oder den Umgang mit unseren Kräften zu verändern. Berufliche Neuorientierung kann ein wichtiges Thema sein, also das Bedürfnis, noch einmal auszuloten, was beruflich (vielleicht ein letztes Mal) verändert bzw. neu begonnen werden kann.

Lebensmitte in der Theorie C. G. Jungs

Mit dem Thema der Lebensmitte hat sich der Psychologe C. G. Jung in besonderer Weise beschäftigt. Seine psychologische Theorie beschreibt die Lebensmitte als den Zeitpunkt, an dem der Mensch auf seinem Lebensweg an eine Grenze kommt und das Bedürfnis verspürt, bisher weniger gelebte Potenziale zu integrieren und sich zu vervollständigen. C. G. Jungs Theorie der Individuation gründet auf der positiven Annahme, dass alle Menschen ihr Leben lang entwicklungsfähig sind und es ihrer physischen und mentalen Gesundheit zuträglich ist, wenn sie möglichst viele ihrer speziellen Gaben im Lebenszyklus entwickeln.

Hintergründe des MBTI®

In seiner jahrelangen Arbeit mit Menschen stellte C. G. Jung fest, dass es unterschiedliche Neigungen im menschlichen Verhalten gibt, wahrzunehmen und zu entscheiden sowie sich auf die Umwelt auszurichten. Auf Grundlage dieser Erkenntnis entwickelte er seine Theorie psychologischer Typen (1921). Diese ist heute die Grundlage zahlreicher Persönlichkeits-instrumente.

Der weltweit angewandte Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI®), ist ein von Katharine Myers und ihrer Tochter Isabel Briggs-Myers, auf der Grundlage von C. G. Jungs Typentheorie entwickeltes Persönlichkeitsinstrument. Es ist ein sehr konstruktives System für die Betrachtung der Art und Weise, wie Menschen bevorzugt Informationen aufnehmen, Entscheidungen treffen sowie ihr Leben führen. Es ermöglicht den Einblick in die eigenen diesbezüglichen Neigungen (Präferenzen), mit dem Ziel angelegte persönliche Stärken zu kennen und diese damit bewusster nutzen oder entwickeln zu können.

Berufliche und persönliche Neuorientierung in der Lebensmitte mit dem MBTI®

Dem MBTI® kommt unter den Persönlichkeitsinstrumenten in Bezug auf die Betrachtung der Lebensmitte eine besondere Bedeutung zu, denn er ermöglicht – im Unterschied zu anderen Persönlichkeitsinstrumenten – nicht nur die Beschreibung persönlicher Stärken, sondern auch die der impliziten Entwicklungspotenziale der verschiedenen Persönlichkeitstypen.

Es geht hierbei also nicht um beschreibendes „Du bist“, sondern vielmehr um ermutigendes „dies sind Deine angelegten Stärken und so könntest Du noch werden“.

Der MBTI® im Detail

Die vier verschiedenen Betrachtungskategorien (Dichotomien) des MBTI® sind unterteilt in

zwei psychische Funktionen, die Wahrnehmungs- und die Entscheidungsfunktion sowie in zwei Einstellungsfunktionen, die Art wie wir Energie gewinnen und uns auf das Leben ausrichten. Die Wahrnehmungs- und Entscheidungsfunktion stellen dabei den Kern der Persönlichkeit eines Typus dar und unsere Stärken, auf die wir lebenslang bauen können.

Die Funktionen haben jeweils zwei bipolare Ausrichtungen, die als Achsen (Dichotomien) dargestellt werden. Die Funktion `Wahrnehmung´ hat die Pole sensitiv (S) und intuitiv (N)

d.h. bevorzugt über die körperlichen Sinne wahrnehmend oder intuitiv wahrnehmend, d.h. zunächst ein Gesamtbild wahrnehmend.

Die Funktion Entscheidung hat die Pole analytisch (T) oder werteorientiert (F), d.h. Entscheidungen werden eher logisch-analytisch oder wertebasierend getroffen.

Die Funktion Energie hat die Pole Extraversion (E) und Introversion (I), das heißt, Energie wird bevorzugt im Umgang mit der Außenwelt oder im Sein mit der eigenen Innenwelt aufgenommen. Die Funktion Lebensstil schließlich besitzt die Pole strukturiert (J) und offen (P), diese beschreiben einen eher strukturierten, planenden oder offenen, zulassenden Lebensstil.

Das MBTI®-Typenprofil als Kompass für die Neuorientierung

Die Auswertung des MBTI®-Fragebogens ergibt nun ein persönliches Stärken-Profil, welches unserer Neigungen zu den einzelnen Polen der Dichotomien beschreibt. Somit ergibt sich ein Typenprofil aus vier Buchstaben; z.B. ENFP oder gegensätzlich dazu ISTJ. Insgesamt ergeben sich 16 verschiedene Typen, mit ihren jeweiligen persönlichen Ressourcen, Stärken und Entwicklungspotenzialen.

Kennen wir diese, erhalten wir einen wertvollen inneren Kompass, der uns hilft, unser Leben bewusster, energievoller und orientiert an unseren Ressourcen und Möglichkeiten auszurichten.

„Erfolg ist, jeden Tag mehr zu dem zu werden, der Sie sein könnten“ (Stefan Merath)

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