Warum Hunde gut für die Burnout-Prävention sind

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Wer sich einen Hund ins Haus geholt hat, merkt bald, wie dieser menschliche Verhaltensweisen aufdeckt, Prioritäten verschiebt und Angewohnheiten verändern kann.

Ein Hund interessiert sich nicht so sehr dafür, ob Herrchen oder Frauchen nun gerade an einem Projekt arbeitet, E-Mails beantwortet oder sonst etwas erledigt, das dringlich zu sein scheint. Für ihn zählt, ob es „Gassi” geht, ob es „Fressen” gibt oder ob Herrchen oder Frauchen ganz einfach Zeit für ihn haben.

Perfekter Fitness-Trainer

Zeit für den „besten Freund des Menschen“ ist auch Zeit für den Hunde-Halter selbst. Ist man mit dem Hund erst mal draußen, spürt man recht schnell, wie wichtig und erholsam diese Gassi-Pausen sind, wie gut die frische Luft tut, wie man mal tief durchatmet, vielleicht sieht man unerwartet einen Schmetterling, nimmt den Duft einer Blüte wahr, hört einen Bach rauschen oder spürt den Wind oder die Sonne im Gesicht. All das hätte man verpasst - ohne den vierbeinigen Kumpel. Der Gassi-Gang mit dem Hund lässt sich ja auch mit dem Einkauf frischer Brötchen, der Zeitung oder sonstigem verbinden - und das nicht nur am Wochenende.

Der Hund ist Freund und Gefährte, treuer Kumpan in guten und schlechten Zeiten. Und er bringt seine Halter „auf Trab“, sprich: der Hund muss mehrmals am Tag Gassi gehen – und seine Menschen müssen sich zwangsläufig bewegen.

Nennt man einen Hund sein eigen, bietet der gegen freie Kost und Logis ein Coaching in Sachen:

  • Zeitmanagement
  • Energie gewinnen
  • Werte leben
  • Glück und Zufriedenheit empfinden
  • Lebenssinn entdecken
  • Selbstbewusstsein steigern
  • Immunsystem stärken
  • Kraft und Widerstandsfähigkeit erhöhen
  • Besser entspannen lernen
  • Soziale Kontakte knüpfen

Bello als „Verkuppler“

Ein Hund hilft hervorragend beim schnellen und einfachen Aufbau sozialer Kontakte: ein Gespräch zwischen Hunde-Besitzern während eines Spaziergangs ist die Norm. Daraus können Bekanntschaften oder gar Freundschaften erwachsen. Der Hund coacht also bei unfreiwilliger Kontaktarmut oder auch bei Problemen, auf Menschen zuzugehen. Schon ein kurzer Austausch pro Tag mit anderen Hunde-Besitzern kann sich äußerst positiv auf die gesamte Stimmungslage auswirken.

Gewinn auf Gegenseitigkeit

Ist hier vom „Halter oder der Halterin“ die Rede, ist das übrigens nicht negativ besetzt. Sinnbildlich soll der Mensch seinen Hund ja „halten“, das heißt bei Bedarf auch schützen, ihn versorgen und ihm eine sichere Orientierung mittels sanfter Konsequenz und liebevoller Fürsorge bieten. Wenn der Mensch Stärke und Mut beweist, dann ist auch der Hund mutig. Ist der Mensch ausgeglichen, dann ist auch der Hund ausgeglichen. Hier wirkt das Gesetz der Wechselwirkung: der Hund gibt dem Menschen etwas und der Mensch gibt dem Hund etwas. So können beide von dieser Partnerschaft profitieren.

Bei der Erziehung des Hundes dominiert nicht Bestrafung, sondern Hund und Halter schaffen gemeinsam etwas aus der Welt, das beide stört. Der Hund braucht Orientierung und feste Grenzen, das gibt ihm Sicherheit und Selbstbewusstsein. Diese Ausgeglichenheit wirkt sich wiederum positiv auf seinen Menschen aus.

Hunde als Stress-Senker

Ein Hund wirkt auf vielfältige Weise stressreduzierend auf den Menschen.

  • So senkt das Kuschel-Hormon Oxytocin beim Zusammensein mit dem Hund linear die Stresshormone Insulin und Cortisol im Blut.
  • Ein anderes, sehr effektives Mittel zur Stressbewältigung ist Bewegung. Da einige Botenstoffe ausschließlich durch Bewegung aus dem Körper geschleust werden können, nutzt man am besten jede Gassi-Runde mit dem Hund, aber auch sonst jede Gelegenheit zur Bewegung.

Hund im Büro: Gut für das gesamte Team

Darf der Hund mit ins Büro gebracht werden, sollen sich dabei drei Gruppen wohl fühlen: Mitarbeiter, Unternehmen und Hunde. „Ein Hund im Büro ist ein natürlicher Weg, Burn-Outs zu vermeiden. Das Betriebsklima wird besser, weil ein höherer Oxytocinlevel uns empathischer und loyaler macht – das senkt auch die Recruiting-Kosten“, so Markus Beyer, der Vorsitzende des Bundesverbandes Bürohund e.V., Berlin.

„Unser größtes Hindernis ist die Fantasie derer, die noch keine realen Erfahrungen mit Hunden haben. Viele haben so einen Film im Kopf: Hunde beißen, sind laut, stinken. Aber die Realität ist ganz anders. Was die Allergien angeht: Bei rund sieben Prozent unserer Bevölkerung kann man eine Sensibilität für Hundehaare messen – aber nur ein knappes Drittel davon zeigt tatsächlich allergische Reaktionen oder bekommt Probleme, viel weniger als etwa bei Hausstaub. Als Arbeitgeber muss ich diese Leute natürlich schützen. Aber da reicht in der Regel eine gewisse Kreativität vor Ort – etwa, indem man strikt hundefreie Bereiche definiert“, so Markus Beyer.

„Hunde fungieren als „Stressabbauer“ für die Mitarbeiter und beeinflussen die allgemeine Stimmung in der Gruppe positiv“, so Matt Christensen, Doktorand für Psychologie an der Central Michigan University. Er hat eine Studie zum Thema effizientere Teamarbeit durch Hunde im Büro mit 120 Menschen in zwei Gruppen mit Hund und zwei Gruppen ohne Hund durchgeführt.

Untersucht wurden Verhaltensweisen, Zufriedenheit und Leistung der jeweiligen Gruppen. Wo ein Hund war, entstand ein höheres Maß an zwischenmenschlicher Interaktion. Auch die Zufriedenheit und der Gruppenzusammenhalt waren in den beiden Hunde-Gruppen größer. Da die Gesamtstimmung besser war, begann die Arbeit schneller und effizienter. Erklärt wird dieses mit einer stärkeren Bindung zum Hund, der als Verbindungsglied zwischen den Menschen fungiert.

Kathleen Schwiese

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