Der Nationalpark Harz: Ort von Legenden und Heimat seltener Tiere und Pflanzen

Der Harz, der sagenumwobene Gebirgszug mit dem berühmten „Brocken“, ist ein faszinierendes Naturgebiet voller Geheimnisse und Schönheit. Seine beeindruckende Berglandschaft mit Mooren, klaren Bächen und bizarren Fels- und Baumformen lädt zum Staunen und Entdecken ein. Hier fühlt man sich fast in eine andere Welt versetzt – eine Welt voller Sagen und Märchen von Hexen, Geistern und Teufeln, die hier seit Jahrhunderten erzählt werden. Doch der Harz ist nicht nur ein Ort der Legenden, sondern auch Heimat vieler seltener Tiere und Pflanzen. Luchse, Wildkatzen sowie seltene Pflanzen tragen zur einzigartigen Vielfalt bei.
Bereits altsteinzeitlichen Jäger nutzten die Region als Lebensraum, und seitdem hat der Mensch den Harz geprägt. Bergbau, Jagd, Forst- und Wasserwirtschaft sowie der Tourismus haben die Landschaft verändert. Trotz dieser Eingriffe hat der Harz seinen besonderen Zauber bewahrt, der durch Dichter und Maler des 19. Jahrhunderts noch verstärkt wurde. Im Jahr 1912 kam dann mit Hermann Löns die Idee auf, die Natur um ihrer selbst willen zu bewahren – eine Vision, die heute durch den Nationalpark Harz weiterlebt.
Nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ werden die Flächen im Nationalpark sich selbst überlassen. Hier kann man beobachten, wie sich Wälder, Moore und Felsen in ihrer ursprünglichen Form entwickeln. Das Gebiet bietet somit einen einzigartigen Einblick in die natürliche Dynamik der Landschaft. Dadurch entstehen wertvolle Lebensräume für seltene und bedrohte Arten, wie den Luchs, den Uhu oder den Schwarzstorch.
Als Folge des Klimawandels, Trockenheit und massivem Borkenkäferbefall kam es in den letzten Jahren zu einem Fichtensterben im Harz. Besonders betroffen sind die Fichten-Monokulturen, die nach dem Zweiten Weltkrieg großflächig angelegt wurden, obwohl Fichten natürlicherweise nur in den Hochlagen des Harzes heimisch sind. Die geschwächten Bäume konnten sich nicht mehr mit Harz gegen den Borkenkäfer wehren. Die abgestorbenen Fichten bleiben nun als Totholz im Wald und bieten Lebensraum für viele Insekten- und Pilzarten. Wo mehr Licht auf den Waldboden fällt, wachsen junge Laubbäume wie Buche, Eberesche und Bergahorn nach. So entsteht langfristig ein naturnaher, artenreicher und widerstandsfähiger Mischwald, der besser an den Klimawandel angepasst ist.
Dieser Wandel ist für viele Besucher zunächst ungewohnt und auch in der Bevölkerung oder Tourismus nicht unumstritten.
Der Bildungsurlaub lässt diesen Wandel hautnah erleben: Auf der Fahrt hinauf auf den Brocken sowie beim Hinabwandern mit einem Ranger, der tiefere Einblicke in und fundierte Hintergrundinfos über die Landschaft vermittelt.
In Gesprächen mit Fachleuten soll vermittelt werden, mit welchen Schwierigkeiten der Naturschutz einerseits zu kämpfen hat, aber eben auch welche Chancen andererseits durch diese Leitlinien („Natur Natur sein lassen“) bestehen.
Unsere aktuellen Harzseminare finden Sie hier