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Erinnern, begreifen, gestalten

Nürnbergs Rolle zwischen Vergangenheit und Verantwortung Header

Nürnberg ist bekannt für sein gut erhaltenes mittelalterliches Stadtbild, das Albrecht-Dürer-Haus, die imposante Kaiserburg, Bratwürste und Weihnachtsmarkt. Andererseits steht der Name der Stadt wie kaum ein anderer für die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Genau diese Gegensätze machen Nürnberg zu einem besonders intensiven Lernort.

Denn was tun mit einem Erbe, das man sich nicht ausgesucht hat – aber auch nicht ignorieren darf? Nürnberg steht symbolisch für zentrale Wendepunkte des 20. Jahrhunderts: für Aufstieg und Inszenierung des Nationalsozialismus, für beispiellose Kriegsverbrechen – aber auch für den historischen Versuch, Verantwortung zu übernehmen und Recht gegen Unrecht zu setzen.

Die Stadt war nicht nur Austragungsort der monumentalen Reichsparteitage, sondern auch Namensgeberin der berüchtigten Nürnberger Gesetze. Und doch wurde sie später zum Ort der juristischen Aufarbeitung: Die Nürnberger Prozesse von 1945/46 gelten heute als Geburtsstunde des Völkerstrafrechts – ein Meilenstein, dessen Bedeutung weltweit anerkannt ist.

Doch wie geht eine Stadt mit einem solch zwiespältigen Erbe um? Noch immer prägt das ehemalige Reichsparteitagsgelände das Stadtbild – ein riesiges, baulich wie politisch schwer belastetes Areal. Der Umgang damit ist umstritten: Zwischen Abriss, Erhalt, Umnutzung und Mahnmal wird seit Jahrzehnten gerungen – in der Stadtgesellschaft, der Politik und der Wissenschaft. Parallel dazu versucht Nürnberg, ein neues Bild von sich selbst zu zeichnen: als „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“, mit internationalem Preis, Gedenkstättenmeile und Bewerbung zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dabei geht es längst nicht nur um historische Fakten. Es geht um Deutungshoheit, kollektives Gedächtnis, Verantwortung – und darum, was wir aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen können.

Wie erinnern wir angemessen? Was brauchen nachfolgende Generationen, um Geschichte zu verstehen – ohne sie zu wiederholen? Und welche Rolle spielt politische Bildung im öffentlichen Raum?

Wer sich diesen Fragen intensiv und vor Ort widmen möchte, hat im Rahmen eines Bildungsurlaubs in Nürnberg die Möglichkeit dazu. Das Seminar bietet fundierte Einblicke in die Geschichte und Gegenwart der Stadt – mit Vorträgen, Führungen, Diskussionen und Begegnungen mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Gesellschaft.

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