Wie der innere Kompass hilft Stress zu mindern

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Achtsamkeit und Kreativität als Kraftquellen im Berufsleben

Wie wir als Menschen mit Belastungen und Stress umgehen, hängt von individuellen Wahrnehmungen, Bewertungen und Fähigkeiten ab. Wie systemisches Denken, Achtsamkeitsübungen, Kreativität und erfahrbares anatomischen Wissen bei der Stressprävention und -bewältigung helfen können, erfahren Sie hier.

Wie das Bauchgefühl helfen kann!

Oft fühlen wir uns Stress gegenüber hilflos ausgeliefert. Die Lösungen für unsere Probleme suchen wir außerhalb von uns selbst. Die Ausrichtung nach dem inneren Kompass schafft Raum für Selbstfürsorge, Lebensfreude und tiefgreifende Veränderungen.

„Unser Körper ist unser lebendiges Zuhause, Quelle für Gesundheit, Kreativität und Wohlbefinden. Von hier aus erleben und gestalten wir die Welt. In belastenden Situationen entfernen wir uns häufig von unseren Bedürfnissen, wir funktionieren lustlos, ohne Freude und oft unter großer Anstrengung. Indem wir eigene Bedürfnisse sowie das Vertrauen in das intuitive Körperwissen kennenlernen und erforschen, wecken wir neues Selbstbewusstsein. Das kann uns nicht nur vor Überforderung schützen, sondern wir verlassen als Agierende die Opferrolle“, sagen die Dozentinnen Cornelia Budde und Susanne Lehmann, die Achtsamkeitspraxis, Kreativität und Body-Mind Centering® zusammenführen, um wirksam gegen Stress anzugehen.

Welche Rolle spielt unser Körper im Stress?

Erfahrungen am eigenen Leib ermöglichen ganzheitliches Lernen, denn Geist und Körper bilden eine untrennbare Einheit. Die Verbindung zu unserem Körperwissen entschleunigt unser Denken und beeinflusst sowohl die innere als auch die äußere Haltung.

Jedes Gewebe, jedes Organ, jede einzelne Zelle verkörpert unterschiedliche Aspekte unserer Lebendigkeit. Das Zusammenwirken der Körpersysteme ist ein wahres Wunderwerk an Kooperation, Koordination und beweglicher Balance. Über die Verbindung zu den vitalen Rhythmen von Atmung und Herzschlag erreichen wir das vegetative Nervensystem und finden Wege zu Ruhe und Entspannung.

Die klare Ausrichtung und Unterstützung unseres Knochengerüstes gibt auch dem Denken und Fühlen Struktur und Klarheit. Erleben wir Spannung und Entspannung, Ruhe und Aktivität, Empfinden und Tun als zusammenwirkende und sich bedingende Aspekte unseres Nervensystems, können wir uns von erstarrten Mustern lösen und die Kommunikation von Innen- und Außenwelt in ein dynamisches Gleichgewicht bringen. Wir lernen uns selbst zu regulieren, indem wir verborgene Aspekte stärken, so dass sich überforderte Aspekte entspannen und in den Hintergrund treten können.

Was sind Stressauslöser und um welche Bedürfnisse geht es im Konflikt?

Wesentliche Stressauslöser sind innere wie äußere Konflikte, die sich in Entscheidungsschwierigkeiten, inneren Kämpfen um Prioritäten und Konflikten mit Kollegen, Chefs zeigen. Hier hilft das Erkennen der eigenen Konflikt- und Verhandlungsstrategien. Konfliktprinzipien und Empathie-Modelle als brauchbare Werkzeuge zum Klären der eigenen Bedürfnisse und der des Konfliktpartners erweitern die Möglichkeiten, mit Konflikten konstruktiv umzugehen.

Mit einer gesunden Distanz und Neutralität zum eigenen Thema können Konflikte auch als Chance gesehen werden. Die verfeinerte Wahrnehmung von Körpersignalen bietet Anhaltspunkte für sinnvolle und kluge Entscheidungen. So können neue, ungewohnte Handlungsstrategien, jenseits dergewohnten Mechanismen entwickelt werden.

Die Wahl zu haben und nicht nur zu funktionieren, hilft, Konfliktsituationen je nachdem gleichmütig und entspannt zu begegnen, Spannungen auszuhalten oder sachlich zu konfrontieren. Diese Freiheit im Handeln lässt uns gesund und stressfreier leben.

Wie das Erkennen von eigenen Mustern im Stress helfen kann!

Mustererkennung findet beim Thema Stressbalance auf mehreren Ebenen statt. Das kognitive Erkennen und Umformulieren von hinderlichen Sprachmustern, Glaubenssätzen und Wertesystemen findet ebenso Berücksichtigung, wie das Erspüren von Bewegungsgewohnheiten.Denn Bewegung ist unsere erste Sprache und wird durch unseren Körper gesprochen, längst bevor wir uns mit Worten verständigen können.

Frühkindliche Bewegungsmuster entwickeln sich nämlich gemeinsam mit Wahrnehmung und Bewusstsein und bilden die Grundlage für unser Verhältnis zur Welt und zu uns selbst: Orientierung und Ausrichtung, Leichtsinn und Schwerkraft, Verbindung und Abgrenzung, Motivation und Verwandlung, Verbindung von Körper und Geist.

Was unterscheidet Aufmerksamkeit von Achtsamkeit?

„Achtsamkeit hat viel mit Aufmerksamkeit zu tun, ist aber doch mehr, nämlich eine Art von Aufmerksamkeit und Präsenz, derer wir uns bewusst sind. Es ist die Fähigkeit, sich selbst liebevoll und vorbehaltlos zu beobachten und dadurch sehr viel über sich zu lernen“, macht Susanne Lehmann deutlich.

Achtsamkeit im Alltag setzt bei den eigenen körperlichen Bedürfnissen und Empfindungen an und nimmt all unsere Alltagstätigkeiten, unsere Gewohnheiten und Prioritäten unter die Lupe. Es geht darum, immer weniger automatisch zu funktionieren, immer bewusster, immer entspannter zu werden und mehr Freude am Leben zu empfinden. Achtsamkeitstraining dient dazu, unser eigenes Tempo zu finden und wahrzunehmen, wie die Dinge auf uns wirken und zu sortieren, was uns wichtig ist und was nicht.

Dem beurteilenden Geist, der ständig bewertet, gönnt man eine Pause, indem man durch Innehalten übt, wahrzunehmen, statt zu bewerten und zu interpretieren. Es ist normal, dass der Geist uns im gewohnten Terrain halten will, wo er sich sicher fühlt: Neues ist ihm suspekt. Wenn wir neugierig bleiben können und es auch in Ordnung ist, einmal nicht zu wissen, gelingt es, unseren Alltag mit Muße und Hingabe an die Aufgabe zu gestalten.

Wie Sie Lösungsansätze durch schöpferisches Tun erlangen!

In der Rückbesinnung auf unser schöpferisches Potenzial können wir der alltäglichen Reizüberflutung aktiv begegnen. Wir können Erlebnisse sortieren, verdauen und uns die Welt zu eigen machen.

Entdeckergeist und die pure Freude am Tun erfüllt uns mit Zufriedenheit und öffnet ein nonverbales Spielfeld der Kommunikation. Ob in Materialexperimenten mit Papier, Farbe, Ton, Tinte, ob im Tanz und freier Bewegung mit und ohne Musik – im Wechselspiel von Eindruck und Ausdruck lassen sich neue Wege erkunden.

Spielerisch jenseits von richtig und falsch, tauchen wir ein in die Absichtslosigkeit des Augenblicks und lassen uns von unserer eigenen Kreativität überraschen. Mit der uns angeborenen Fähigkeit erfinderisch zu lernen und kreative Antworten auf Herausforderungen zu finden, erweitert sich der individuelle Handlungsspielraum. Es öffnen sich wirksame Wege zu tiefer Entspannung und schöpferischer Kraft.

Fazit

Gelungener Umgang mit Stress ist in jedem Alter erlernbar. Individuelle, integrierbare Ziele und Lösungen entstehen durch Erfahrungen mit allen Sinnen, das Experimentieren in angstfreier Atmosphäre und die Freude am Tun. Leichtigkeit, Inspiration, Motivation und Lebensfreude können durch passende Konflikt- und Stressmanagementtools wiedergewonnen werden. Durch die Erweiterung des eigenen Handlungsspektrums werden nachhaltige Veränderungen möglich, im Einklang aller Ebenen: Intellekt, Emotionen und Körper.

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