Das System im Blick - ein Aufstellungsseminar für Frauen

Wieso gestalten sich Beziehungen zu bestimmten Menschen so schwierig? Weshalb wiederholen sich Verhaltens- und Beziehungsmuster, auch wenn sie zu ähnlichen Konflikten, zu Schmerzen, Erkrankungen und Verlust an Daseinsfreude führen? Wieso geschehen jemandem immer wieder Unfälle, folgenreiche Pannen und Fehler? Woher kommen die immer gleichen Konflikte oder „Fehlbesetzungen“ in einem Team?

Mit Hilfe von Aufstellungen können unbewusste Ursachen für Konflikte, Energie-Blockaden und Beziehungs-Störungen aufgedeckt und bewusst gemacht werden. Zum Beispiel kann sich für eine Frau, die immer wieder auf rücksichtsloses Verhalten von Vorgesetzten oder emotionale Abwesenheit von Partnern trifft, zeigen, wem sie − unbewusst! − loyal sein will, indem sie es sich selbst nicht gut gehen lässt. In der System-Logik sprechen wir dann von Übernahme. Damit ist gemeint: Häufig will ein Kind, das solches Verhalten seiner eigenen Mutter oder seinen Geschwistern gegenüber miterleben muss, unbewusst diese Last auf sich nehmen, um geliebte Familienmitglieder zu entlasten; für die erwachsene Frau kann sich diese Dynamik unter Umständen noch immer auswirken. Sie aufzudecken bringt wieder Klarheit darüber, wohin die Verstrickung gehört. Energie wird freigesetzt, um zukünftig Beziehungen entlastet und mit mehr Selbst-Bewusstsein zu gestalten.

Um die unbewussten Dynamiken ans Tageslicht zu holen, werden Stellvertreterinnen (Repräsentantinnen) im Raum platziert. Für die Dauer der Aufstellung nutzen sie ihre repräsentierende Wahrnehmung: Sie geben darüber Auskunft, was im System des Teams, der Familie oder des inneren Teams an Störungen, Verleugnungen, Ungleichgewichten wirkt und was gebraucht ist, damit die Energie wieder frei fließen kann. Durch angeleitete Prozessarbeit mit Hilfe der Repräsentantinnen entsteht nach und nach ein Bild mit mehr Kraft und mehr Frieden für diejenige, die ihr Anliegen aufstellt, und auch für das soziale System, dem sie angehört.

Seminarziele

Die Teilnehmerinnen erfahren als Aufstellende mit einem Anliegen, welche ? oft überraschende ? „Logik“ sich hinter scheinbar unsinnigen Vorgängen verborgen hielt. Zugleich werden Ressourcen und stärkende Kräfte im System erkennbar. Die neu gewonnene Klarheit setzt Energie für Veränderungen, persönliches Wachstum und Ausrichtung auf lohnende Ziele frei.

Als Stellvertreterinnen für andere Frauen und deren System-Mitglieder aufgestellt, erfahren Teilnehmerinnen die Wirkkräfte unbewusster Dynamiken buchstäblich am eigenen Leib. Sie nehmen die unterschiedlichsten Perspektiven wahr ? beispielsweise als Führungskraft, Kunde, Kollegin, Geschwister aufgestellt ? und entwickeln dabei Verständnis für systemische Zusammenhänge auf unmittelbare Weise.

Seminarinhalte und Arbeitsweisen

Schwerpunkt des Seminars ist die Durchführung von Aufstellungen unter Leitung der Dozentin mit den Themen, die die Teilnehmerinnen einbringen. Im Gespräch wird eine lösungsorientierte Frage entwickelt und entschieden, auf welcher Systemebene gearbeitet werden soll: Organisation (Team, Abteilung, Vorstand, Kunden etc.) oder Struktur (Ziel, Hindernis, Problemnutzen, Ressourcen etc.), Inneres System (z.B. Innerer Antreiber, Innerer Patriarch) oder auch die Familiendynamik.

In Reflexions-Runden werden die erlebten System-Dynamiken erläutert: Der Unterschied zwischen Rollenspiel und repräsentierender Wahrnehmung sowie Begriffe wie System, phänomenologisches Arbeiten, morphogenetisches Feld u.a. werden thematisiert.

Die Teilnehmerinnen unterstützen einander und lernen von- und miteinander, indem sie aufstellen und sich aufstellen lassen. Die grundsätzliche Bereitschaft, sich als Repräsentantin zur Verfügung zu stellen, wird erwartet. Vorwissen ist nicht erforderlich.

Bitte beachten: Es handelt sich nicht um eine Anleitung oder Ausbildung im Aufstellen.

Anerkannt als Bildungsurlaub bzw. anerkannter Bildungsträger für Bildungsurlaub/Bildungszeit in: Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland

Anerkennung möglich in: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Thüringen